Tagesschule für Sprache und Kommunikation
Die Sprachheilschule unterrichtet, begleitet und fördert normalbegabte Kinder im Primarschulalter mit Schwierigkeiten in Sprache und Kommunikation. Dem Kind wird eine zeitlich begrenzte, intensive und fachlich abgestimmte Schulung und Therapie ermöglicht.
Mit einer ganzheitlichen Förderung werden die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Ziel ist, das Kind in seiner schulischen und persönlichen Laufbahn zu befähigen und zu stärken, dass es nach Austritt wieder die öffentliche Primarschule der Wohnortgemeinde besuchen kann.
Positives Selbstbild und Selbstvertrauen
In spezieller Schulung, therapeutischer Förderung sowie sozialpädagogischer Betreuung ermöglichen wir positive Lernerfahrungen und Erfolgserlebnisse. Der Fokus wird dabei auf die individuellen Fähigkeiten und Stärken des Kindes gesetzt. Es soll lernen einerseits besser zu kommunizieren und andererseits ein stabiles Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aufzubauen. Das Kind erhält damit wertvolle Strategien, um sich weiterzuentwickeln.
Eine intensive Zusammenarbeit zwischen den fachlichen Disziplinen und dem Elternhaus ermöglicht eine ganzheitliche Förderung des Kindes. Es erhält damit bestmögliche Voraussetzungen, auch komplexe Spracherwerbsstörungen zu überwinden.
Die Bezugspersonen aus den verschiedenen Fachbereichen bilden das ‘Team ums Kind’ (TUK) und erstellen den Förderplan. In Standortgesprächen werden die Eltern/Erziehungsberechtigten und bei Bedarf weitere Fachpersonen in das Fördersystem miteinbezogen.
Ziel ist eine möglichst rasche Rückgliederung in das öffentliche Schulsystem. Die Integration in die Regelschule des Wohnortes wird dabei nicht zwingend durch Symptomfreiheit bedingt. Sie wird möglich, sofern ausreichende ambulante, logopädische Nachbetreuungsangebote in der Wohnortsgemeinde bestehen.
Die Sprachheilschule bietet damit ein ergänzendes Angebot im Bildungssystem des Kantons Schwyz sowie der Innerschweizer Kantone an und arbeitet eng mit den bestehenden kantonalen Institutionen zusammen.
Sie ist eine vom Kanton Schwyz anerkannte Sonderschule mit Leistungsvereinbarung.
Das soziale Lernen in den Lerngruppen und an der gesamten Schule ist zentral für ein lernförderliches Klima. Aus diesem Grund findet in jeder Lerngruppe wöchentlich eine Präventionslektion (Ich-Du-Wir) in Zusammenarbeit mit einer sozialpädagogischen Fachperson statt.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist eine Stärke der Sprachheilschule, die nicht nur im Rahmen der Förderplanung verankert ist.
Jede Lerngruppe erhält pro Woche mindestens eine Lektion «sprachheilpädagogischer Unterricht». Hier unterrichtet die Lehrperson im Teamteaching mit einer Logopädin. So wird eine gezielte sprachliche Förderung in der Gruppe ermöglicht und die Vernetzung von Themen der Logopädie und dem Unterricht konsequent vertieft.
- Montag: 08.15 - 11.35 und 13.30 - 15.30
- Dienstag und Donnerstag: 08.15 - 11.35 und 13.30 - 15.30
- Mittwoch: 08.15 - 11.35
- Freitag: 08.15 - 11.35 und 13.30 - 15.00 (Freienbach bis 15.30)
Die Kinder werden jeweils mit dem Schultaxi zur Schule gebracht und wieder abgeholt. Bei älteren Kindern ist auch die Nutzung des öffentlichen Verkehrs vorgesehen.
Willkommen an der Sprachheilschule
Schauen Sie hinein in unseren Tagesschulalltag!
Drehort der ersten Hälfte des Filmes ist der Standort Steinen. Die zweite Hälfte gibt Einblick in den Standort Freienbach.
An beiden Schulorten stehen den Kindern grundsätzlich dieselben Angebote zur Verfügung. Jeder Standort hat aber sein ganz eigenes Profil.
Der Film wurde 2018 erstellt unter dem Namen «Sprachheilschule Steinen-Freienbach». 2024 erhielt sie ihren neuen Namen «Raphi Sprachheilschule». Unsere Inhalte, Erfahrungen und Werte sind dieselben geblieben.
Schulangebot
Das Kind im Zentrum, so der Leitgedanke!
Die Kinder werden mit individuellen Lernzielen nach dem Lehrplan des Kantons Schwyz gefördert. Dabei wird dem entdeckenden und handelnden Lernen viel Beachtung geschenkt.
In kommunikations- und sprachanregenden Kleingruppen erfährt das Kind eine Förderung, welche seine Persönlichkeit ganzheitlich einbezieht, sein Selbstbewusstsein stärkt und intensives Lernen ermöglicht.
Die altersdurchmischten Lerngruppen bestehen in der Regel aus 8 bis 12 Schülerinnen und Schülern. Das schulische Lernen findet dabei nicht nur in den Schulzimmern statt, sondern auch in spezifischen Angeboten wie dem erlebnispädagogisch gestalteten Waldnachmittag, im musischen Angebot Musik & Bewegung oder in handlungsorientierten Unterrichtsprojekten.
Die Sprachheilschule führt je nach Kinderanzahl eine Eingangsstufe oder eine Lerngruppe mit nur Kindergartenkindern.
In der Eingangsstufe werden die Kinder des Ein- und Zweijahreskindergartens sowie der ersten und/oder zweiten Einführungsklasse gemeinsam unterrichtet.
Sowohl im Kindergarten als auch in der Eingangsstufe kommen der Sprachförderung sowie der Förderung in den verschiedenen Basiskompetenzen Motorik, Wahrnehmung, Denken, Emotion, Sozialverhalten grundlegende Bedeutung zu.
Die Einführungsklasse ermöglicht den Stoff der ersten Primarklasse auf zwei Jahre zu verteilen. Durch die verstärkte Schulung der Sinne wird der Schulstoff vermittelt und dabei die allgemeine Entwicklung unterstützt. Der in der Einführungsklasse gewährte, sorgfältig geplante und dem einzelnen Kind angepasste Schulstart kommt dem individuellen Entwicklungstempo des Kindes an der Sprachheilschule entgegen.
Die Sprachheilschule führt die Primarschule bis und mit 4. Primarstufe. Unterrichtet wird nach dem offiziellen Lehrplan der Primarschule des Kantons Schwyz. Die spezifischen Bedürfnisse der Kinder werden dabei berücksichtigt.
Das Textile und Technische Gestalten wird ab der 1. Primarstufe in geteilten Lerngruppen unterrichtet. Dem Kind angepasste Methoden fördern die Grob- und Feinmotorik. Die Sinne werden über vielfältige Materialien angeregt, Unterschiede erspürt und verdeutlicht. Alle Tätigkeiten werden intensiv durch die Sprache begleitet. So führt das Greifen zum Begreifen.
Musik & Bewegung findet in Kleingruppen von 4 bis 6 Kindern statt mittels Musik, Bewegung, Stimme, Sprache und Instrumenten. In der Bewegung erlebt das Kind seinen Körper in Bezug zum Raum und fördert so seine Wahrnehmung und seine Motorik. Die Musik spielt eine zentrale Rolle. Die Improvisation mit Stimme und Sprache und das Singen von Liedern fördert das Hörvermögen. Die gestalterische Auseinandersetzung mit Musik & Bewegung unterstützt und erweitert den persönlichen Ausdruck und ermöglicht Dialoge auch ausserhalb der verbalen Sprache.
Lernen findet überall statt
Die Kinder verbringen die betreute ausserschulische Zeit bevorzugt beim freien Spiel auf dem Schulhausareal, im Wald und auf der Mittagstischgruppe. Der Fokus liegt auf dem gemeinsamen Spiel und der eigenen Kreativität. Das stärkt und unterstützt die individuelle Entwicklung des Kindes.
Der Mittagstisch wird liebevoll von Mittagstischbetreuerinnen betreut. In familiären und überschaubaren Tischeinheiten erfahren die Kinder Gemeinschaft und soziales Miteinander.
Die Verpflegung über Mittag erfolgt an beiden Standorten durch das Küchenteam des Raphi Zentrums.
Die Kinder werden in einer lockeren Tischatmosphäre an gesundes und vielfältiges Essen herangeführt. Gesunde Ernährung soll dabei mit Genuss, Freude und Neugierde einhergehen. Bei entspannten Tischgesprächen lernen die Kinder, bekannte und neue Lebensmittel und Gerichte auszuprobieren.
In Form von Ämtli wie das Tische Abräumen und Abtrocknen werden die Kinder altersentsprechend in Alltagsarbeiten eingebunden.
Eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern / Erziehungsberechtigten wirkt sich positiv auf das Kind aus. Sie sind deshalb willkommene Gäste beim Mittagstisch oder können telefonischen Kontakt mit dem zuständigen Betreuungsmitglied ihres Kindes aufnehmen.
Therapieangebote
Jedes Kind erhält individuelle therapeutische Unterstützung in Logopädie. Bei Kindern mit schweren Spracherwerbsstörungen zeigen sich oft auch zusätzliche Entwicklungsauffälligkeiten in Bereichen wie Wahrnehmung, Bewegung, Handlungsplanung und Selbstständigkeit. Deshalb bieten wir neben Logopädie auch Psychomotoriktherapie und Ergotherapie an.
Alle Therapeutinnen und Therapeuten erarbeiten für jedes Kind individuelle Therapieziele. Im Austausch mit anderen Fachpersonen und den Erziehungsberechtigten werden zudem im Rahmen der Förderplanung gemeinsame Förderschwerpunkte bestimmt.
Die Logopädie ist eine Kommunikations- und Sprachtherapie. Das Kind wird in der Sprachentwicklung und der Kommunikation unterstützt. Je nach Bedürfnis wird es in den Bereichen Artikulation, Grammatik, Wortschatz, Sprachverständnis, Redefluss, Stimme und Schriftsprache gefördert. Die sozial-emotionale Ebene, die Bewegung, die Wahrnehmung und die Kognition sind essentielle Bausteine einer gelungenen Therapie. Sie stehen in engem Zusammenhang mit dem Spracherwerb. Ziel ist die Verbesserung der kommunikativen, sprachlichen und schriftsprachlichen Fähigkeiten des Kindes. Jedes Kind erhält mehrmals wöchentlich logopädische Einzeltherapie, falls sinnvoll auch Therapie in Kleingruppen und im Klassenverband.
Die Psychomotorik ist ein pädagogisch-therapeutisches Förderangebot. Es richtet sich an Kindergarten- und Schulkinder, die in ihrem Bewegungs- und Beziehungsverhalten und damit in ihren Entwicklungs- und Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt sind.
Die Kinder beschäftigen sich mit anregendem Material und machen wertvolle Sinnes- und Bewegungserfahrungen. Sie können ihre motorischen Fertigkeiten (Grobmotorik, Feinmotorik und Graphomotorik/Schreiben) verbessern und ihre Handlungsfähigkeit erweitern. Gemeinsam mit der Therapeutin oder dem Therapeuten entwickeln sie vielfältige Spiel- und Übungsformen. Psychomotorik kann sowohl einzeln als auch in der Gruppe durchgeführt werden.
Die Ergotherapie ist eine medizinisch-therapeutische Therapieform, welche meist einzeln oder in Zweiergruppen stattfindet. Sie muss ärztlich verordnet werden. Entsprechend werden die Kosten durch die Krankenkasse oder die Invalidenversicherung übernommen. Ziel der Ergotherapie ist, die Wahrnehmung und die Handlungsplanung zu verbessern. Durch gezielte Aktivitäten werden die Kinder unterstützt, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und Strategien zur Bewältigung ihres Alltages zu erlernen.
Es wird in nachfolgenden Therapie Ansätzen gearbeitet:
Sensorische Integrationstherapie, Fein- und Grobmotoriktraining, kognitives Training, Selbstständigkeitstraining im Alltag und Selbstversorgungsfähigkeit durch die Entwicklung von Strategien zur Planung und Durchführung täglicher Aktivitäten.
Bei Kindern mit Ergotherapiebedarf kann eine Entwicklungsstörung oder eine mangelnde Sinneserfahrung oder -verarbeitung zugrunde liegen. Durch die kombinierte Förderung von Spüren und Bewegen wird die Entwicklung des Kindes unterstützt. Seine Erfolge motivieren zu weiteren Entwicklungsschritten.